Wilhelm stammte aus Kassel und machte nach der Schule eine Lehre als Schlosser. Im Ersten Weltkrieg wurde er als Soldat eingezogen und half auf einer Werft beim Bauen und Ausbessern von Schiffen. Nach dem Krieg heiratete er, bekam mit seiner Frau drei Kinder und arbeitete als Gas- und Stromableser. 1935 erkrankte er, unternahm einen Suizidversuch und wurde klinisch eingewiesen. Seitdem lebte er in seiner Familie und in verschiedenen Heilanstalten, wo er gern in der Schlosserei arbeitete. Im Kalmenhof war er vom 5. bis zum 25. Juni 1941 – nur drei Wochen. Er war hier während der nationalsozialistischen Tötungs-Aktion ‚T4’ bis zum Transport nach Hadamar untergebracht. In Hadamar wurde er noch am gleichen Tag mit 74 weiteren Menschen getötet.
Waren Appetitlosigkeit und Schlafstörungen auch eine Folge von Wilhelms Zeit im Krieg?
Farbtafeln für Wilhelm: Francesca, Jakob L., Levin und Luna, Kl. 10d der Wöhlerschule, Frankfurt
Text und Kunst: Gabriele Juvan
Mehr Informationen unter: Projekt „NS-,Euthanasie‘-ERINNERN“