Erna wurde geistig und körperlich behindert geboren. Es fiel ihr schwer, zu gehen und eigenständig zu essen. Sie benötigte spezielle Pflege. Nach der Scheidung der Eltern kam sie mit drei Jahren in den Kalmenhof. Sie lebte hier vom 16. Dezember 1933 bis zum 10. Februar 1941 – sieben Jahre und zwei Monate. Erna hatte Freude daran, Bauklötze herunterzuwerfen und ihren Lärm zu hören. Ihre Mutter schrieb Briefe und versuchte mehrfach, Erna aus der Anstalt zu holen. Zunehmend geriet sie jedoch selbst in Verfolgung. Zu Beginn der nationalsozialistischen Tötungs-Aktion ‚T4’ wurde Erna nach Hadamar transportiert. Wie Margot Unger und Anna Heinze wurde sie noch am gleichen Tag in der Gaskammer getötet.
Spürte Erna, wie ihre Mutter um sie kämpfte?
Farbtafeln für Erna: Aliisa, Finn, Marek und Paula, Kl. 10d der Wöhlerschule, Frankfurt
Text und Kunst: Gabriele Juvan
Mehr Informationen unter: Projekt „NS-,Euthanasie‘-ERINNERN“