Der geplante Gedenk- und Lernort Kalmenhof wird aus zwei Ausstellungen bestehen. Die beiden Ausstellungen sollen sich über drei historische Orte erstrecken: das ehemalige Krankenhausgebäude als Haupttatort der nationalsozialistischen „Euthanasie“-Verbrechen, das umliegende Gelände mit der ehemaligen Liege- bzw. Leichenhalle und schließlich der Bereich der Kriegsgräberstätte.

Außenausstellung

Die Außenausstellung soll Besuchende über das Gelände rund um das ehemalige Krankenhausgebäude führen. Sie wird die Geschichte des Kalmenhofs als Behinderten- und Fürsorgeeinrichtung von ihrer Gründung im Jahr 1888 bis zum Ende des 20. Jahrhunderts erzählen. Ein Schwerpunkt ist dabei die Zeit des Nationalsozialismus (1933–1945). Thematisiert werden hier: die Ausrichtung der Heilerziehungsanstalt ab 1933 nach nationalsozialistischen Vorgaben, die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges auf die Einrichtung, die Rolle des Kalmenhofs als Zwischenanstalt während der „Aktion T4“ und schließlich der Kalmenhof selbst als Tatort nationalsozialistischer „Euthanasie“-Verbrechen. Daneben sind die Nachgeschichte dieser Verbrechen, besonders die justizielle und erinnerungspolitische Aufarbeitung ebenso wie das Schicksal der Heimkinder in den 50er und 60er Jahren Gegenstand der Ausstellung.

Dreistöckiges Gebäude. Von beiden Seiten von Bäumen umrahmt.
Auf diesem Gelände soll zukünftig der neue Gedenk- und Lernort Kalmenhof entstehen. Foto: Gedenkstätte Hadamar

Innenausstellung

Die Ausstellung im Dachgeschoss des ehemaligen Krankenhauses konzentriert sich auf die „Kindereuthanasie“. Dabei spielen die Geschichte der „Kindereuthanasie“ sowie die Netzwerke und Lebensläufe der Täterinnen und Täter eine Rolle.

Ein wichtiges Augenmerk der Innenausstellung liegt auf den Biografien der Verfolgten und Ermordeten, die in einem eigenen Raum besonders in den Fokus gerückt werden.

Dreistöckiges Gebäude. Links führt eine Straße um das Gebäude herum.
Im Dachgeschoss soll zukünftig die Innenausstellung des Gedenk- und Lernorts Kalmenhof entstehen. Foto: Gedenkstätte Hadamar

Ein Gedenk- und Lernort entsteht

Hier finden Sie alle Neuigkeiten zur baulichen und inhaltlichen Entwicklung des Gedenk- und Lernorts Kalmenhof.

Ein Mann steht mit gekreuzten Armen in einem Raum.

Abgabe der Bauvoranfrage

Die Bauvoranfrage für die Sanierung des ehemaligen Krankenhausgebäudes wurde final zusammengestellt und an die zuständigen Stellen versendet.

Ein Mann und eine Frau stehen zwischen Archivregalen, die mit Kartons gefüllt sind. Der Mann hält eine aufgeklappte Akte in den Händen. Beide blicken auf die Akte.

Besuch im Archiv

Die Historikerin Lisa Caspari wurde mit der Entwicklung des Gedenk- und Lernorts Kalmenhof betraut. Dafür recherchiert sie unter anderem im Archiv des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen (LWV).

Der Architekt des Krankenhauses

Der Architekt des ehemaligen Kalmenhof Krankenhauses war Christian Friedrich Ronnefeldt (geb. 1864). Ronnefeldt war der Sohn des Frankfurter Teegroßhändlers Adolf Ronnefeldt.

Dreistöckiges Gebäude. Links führt eine Straße um das Gebäude herum.

Tägliche Checks

Bei einem Gebäude, das seit vielen Jahren leer steht, bleibt es leider nicht aus, dass immer wieder Vandalismus betrieben wird.

Sieben Menschen stehen in einem Kreis. Ein Mann spricht und gestikuliert.

Besuch des Innenministers

Der hessische Innenminister Peter Beuth war zu Besuch in Idstein, um sich über den geschichtlichen Hintergrund des Kalmenhof-Krankenhauses, die Pläne des Landeswohlfahrtsverbandes (LWV) Hessen zum Gedenk- und Lernort Kalmenhof sowie über den aktuellen Projektstand zur Sanierung zu informieren.