Margot kam mit vier Jahren von Frankfurt in den Kalmenhof. Sie lebte hier vom 19. Dezember 1938 bis zum 10. Februar 1941 – zwei Jahre und zwei Monate. Ihre Mutter war alleinerziehend. Margot war unruhig und hatte Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren. Die Heimleitung beschreibt sie als ‚körperlich und geistig zurück’. Der Teddybär, den ihre Mutter ihr zum Geburtstag schickte, verlor bald ein Auge. Als Margot in einem Bilderbuch den Mond sah, sagte sie, das wäre Gott. Während der nationalsozialistischen Tötungs-Aktion ‚T4’ wurde Margot mit einem der ersten Transporte aus Idstein nach Hadamar gebracht und dort noch am gleichen Tag umgebracht. Am gleichen Tag starben auch Erna Poser und Anna Heinze.
Hat Margot ihren Teddy auch geliebt, obwohl er nur ein Auge hatte?
Farbtafeln für Margot: Anouk, Jakob S., Justin und Luise, Kl. 10d der Wöhlerschule, Frankfurt
Text und Kunst: Gabriele Juvan
Mehr Informationen unter: Projekt „NS-,Euthanasie‘-ERINNERN“